26.04.2020

Notizen zur Predigt

Richtet nicht nach dem Schein!

Text: Joh 7,24.

Einleitung: Herr Jesus, getrennt von Dir ist mein Leben trocken und trostlos. Vergib mir, wenn ich nicht ernsthaft versuche mich in Deiner Gegenwart zu bergen. Ich brauche dich so dringend, Herr. Ich gebe mein Herz hin, um zu meiner ersten Liebe zurückzukehren. Lehre mich, Herr, dass ich die innige Gemeinschaft mit dir als das größte Maß meines Erfolges sehe. Lass mich Deine Herrlichkeit sehen; offenbare mir Deine Güte. Führe mich, oh Heiliger Geist, in die geistliche Burg der Gegenwart Gottes hinein. Amen.

Text: Richtet nicht nach dem Schein, sondern richtet das gerechte Gericht.

1) Um das richtige sehen zu können, muss man erst mal von neuem Geboren sein!

Joh 3,3. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.

(geschweige denn Regeln beachten u. befolgen, die Gepflogenheiten, die Umgangsformen usw.)

Das trifft es ganz gut: Was wir sehen ist real – was wir nicht sehen ist realer!

Wir sollen nicht nach dem Schein richten – vlt kennt ihr das: Mehr Schein als Sein?

2) Κρινω – teilen, trennen, unterscheiden, eine Entscheidung treffen – urteilen oder seine Meinung abgeben in persönlicher Weise; beurteilen, entscheiden, sich eine Meinung oder ein Urteil bilden

Manche gebrauchen diese Aussage so, als dürfte man sie auf gar keinen Fall auf ihr Fehlverhalten oder charakterliche Schwächen oder gar Sünde ansprechen.
Doch jemanden in Liebe zu korrigieren fällt nicht unter diese Aussage.

Diese Stelle nicht als Deckmantel / Rechtfertigung / Alibi missbrauchen… (Unzugänglichkeiten)
Wir bräuchten nicht die Gabe der Geisterunterscheidung, wenn wir immer nur jeden so stehen lassen müssten wir er ist.

Hier ist nicht gemeint: der Bestrafung ausliefern, verurteilen/aburteilen – Nein das sollten wir nicht!

Joh 12,47. ich bin nicht gekommen, dass ich die Welt richte, sondern dass ich die Welt errette

Folgendes liegt in diesem Wort Κρινω – richten: Und zwar ειλικρινης,geprüft oder beurteilt vom Sonnenlicht als fleckenfrei, rein, lauter und klar; , ελικρινεια, Rheinheit, Lauterkeit;

Es geht sehr wohl ums richten, doch es muss so sein: richtet das gerechte Gericht!

Für mich bedeutet das: Jeder Mensch ist allen Anschein nach schuldig! Jesus hat diese Schuld für jeden Menschen auf sich genommen. Jedem der Ihn annimmt / aufnimmt wird die Schuld erlassen! Gott rechnet dem Menschen die Sünde nicht mehr zu! Rö 4,8. Glückselig der Mann…

Röm 3,26. um nun in dieser Zeit seine Gerechtigkeit zu erweisen, dass er selbst gerecht ist und gerecht macht den, der da ist aus dem Glauben an Jesus.
Röm 10,4. Denn Christus ist des Gesetzes Ende; wer an den glaubt, der ist gerecht.
2.Kor 5,21. Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.
Das bedeutet für mich: das gerechte Gericht sieht so aus, dass es den Menschen, der dem Schein nach, verdorben, verloren, verdammt ist, – nicht verurteilt, sondern retten will! Halleluja!
Und das soll auch ich wollen – das sollen auch wir wollen!

3) Stellt euch einen unmöglichen Menschen vor. Eine nerventötende Nervensäge. Unzuverlässige
und unverbindliche Person. Ein notorischer Besserwisser und Rechthaber ein klugköterer wie er im Buche steht. Einen ungehobelten – groben Dummschwätzer. Einen feigen, sich aus allem raus-haltenden Typen der seiner Fahne in die jeweilige Windrichtung dreht, die gerade herrscht. Einen eingefleischten Kritiker – Nörgler, der grundsätzlich dazu neigt andere im negativen Licht zu sehen. Einen, der jedes Haar in der Suppe findet. Oder die Austeiler, die aber selbst nichts einstecken können, oder die bei jeder Gelegenheit die beleidigte Leberwurst spielen – oder den sterbenden Schwan usw.
Oder noch viel schlimmer: Einen jähzornigen Agro, der zu Zornausbrüchen neigt – oder jemanden Gewalttätigen, der Menschen ums Leben gebracht hat. Oder, einen fanatischen Terroristen…

All diese Charaktere finden wir in den Biographien interessanter Persönlichkeiten vergangener Zeiten, die eine Bekehrung erlebten, ja auch in der heutigen Zeit und in unserem Umfeld wieder.
Sogar zum Teil in der Bibel.

Warum mache ich mir die Mühe das alles so aufzuzählen? Weil wir lernen müssen Menchen so zu sehen wie Gott Menschen sieht. Wenn Gott Menschen nur so sehen würde wie wir es vor Augen haben, dann würde es keinen Mose, geben, keinen Gideon, Petrus, Paulus usw.

Einen Menschen lieben heißt, ihn so zu sehen wie Gott ihn gemeint hat!

Wie siehst/richtest du die Menschen um dich herum? Nachdem Anschein oder im Lichte dieser Wahrheit. Jesus starb für sie und bietet jedem Seine durchbohrte Hand an!

Was jemand über einen anderen sagt, sagt oft mehr über ihn selbst aus, als über denjenigen, über den er gesprochen hat.

4) Mose besaß die Fähigkeit, den zu sehen, den er nicht sah, trotz aller Widerstände!

Was ich sagen will: Wenn sich jemand in der oberen Liste wiederfindet, oder jemand anderen der zu seinem Umfeld gehört, dann sollten wir uns daran ein Beispiel nehmen, wie der Herr es macht!
Wenn jemand sich in allen möglichen Widerständen, Herausforderungen u. Kämpfe befindet, dann: Nicht auf das sehen was real ist, sondern auf das was realer ist!

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.
Einen Menschen lieben, heißt ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat!

Wir möchten es lernen: Menschen aus dem Blickwinkel Gottes zu sehen!

Wenn man sich folgendes ansieht (Schein) könnte man zu dem Schluss kommen: Unbrauchbar!
Hunger – Durst – Fremdling – nackt – krank (Blinde, Taube, Stumme, Lahme) – Gefängnis (Elende – zerbrochene – ausgestoßene und geächtete…) Arme –– Huren und Zöllner –

Wir haben durch die Randgruppenarbeit die Erfahrung gemacht, dass der Herr in Menschen, die wirklich am Ende –Boden – hilflos und hoffnungslos sind, etwas wunderbares Neues tun kann…
Genau darin befindet sich ein unglaubliches Potenzial! Das Wunder im Unscheinbarem!

Wir sollten niemanden abschreiben! Gott sieht den Menschen durch Christus als vollkommen an! Das ist eine andere Predigt! Das hat damit zu tun, dass wir jeden Menschen wertschätzen sollen.

Augenscheinlich war David: Klein! Unbeachtet! Unscheinbar! Hoffnungslos! Mittellos!

Genau so sehen und fühlen sich gerade jetzt viele selbst!
Für Gott ist das aber eine gute Voraussetzung!

Gott sieht das Herz – nicht das was vor Augen ist! Gott sah bei David:
Ein Lobpreiser, ein tapferer Kämpfer, des Wortes mächtig! Eine dienende Haltung, Gehorsam – Verantwortungsvoll! Obwohl ihm Misstrauen – Wut – Neid – Hass – Vorwürfe begegnen, gab er nicht auf! David war demütig und ein Ermutiger, der sich selbst nicht entmutigen ließ! David hatte Gottes Sichtweise! David hatte Vertrauen in seinen Gott!
Er verstand bewusst oder unbewusst die Dinge nicht nach dem zu beurteilen was vor Augen ist, sondern er nennt die offensichtlich niedergeschlagenen überaus Furchtsamen Krieger Sauls:
Schlachtreihen des lebendigen Gottes! Halleluja!

Wir ermüden und ermatten, wenn wir nicht auf Jesus sehen! (was Er tat u vollbrachte!)

In Seiner Liebe bringt uns der Herr zum Anhalten und zwingt uns dazu, ehrlich auf unser Herz zu sehen: Ist diese Existenz, die ich gerade lebe, das überfließende Leben, das Gott mir durch Christus versprochen hat? Sehe ich nur das reale oder sehe ich das realere?

Um recht urteilen zu können – um das realere sehen zu können braucht man eine besondere außergewöhnliche Fähigkeit! Die Fähigkeit ins unsichtbare zu schauen – oder das unsichtbare zu schauen! Diese Fähigkeit kommt von Gott sie ist ein Geschenk Gottes!

Was wir sehen ist real, was wir nicht sehen realer!

Schluss: Gutes Beispiel sehen wir im 2.Kön 6,15-17. Und als der Diener des Mannes Gottes früh aufstand und hinausging, siehe, da umringte ein Heer die Stadt, und Pferde und Kriegswagen. Und sein Diener sagte zu ihm: Ach, mein Herr! Was sollen wir tun? Er aber sagte: Fürchte dich nicht! Denn zahlreicher sind die, die bei uns sind, als die, die bei ihnen sind. Und Elisa betete und sagte: Herr, öffne doch seine Augen, dass er sieht! Da öffnete der Herr die Augen des Dieners, und er sah. Und siehe, der Berg war voll von feurigen Pferden und Kriegswagen um Elisa herum.

Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig! Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!